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In nur acht Monaten machten Rat und Verwaltung die weit über Erftstadt hinaus strahlende Musikschule zum Sanierungsfall. Mit der Streichung der drei Stellen legte die Ratsmehrheit von CDU, Grünen und FDP die Axt an die Grundmauern.

12. November 2024: CDU, Grüne und FDP beschließen ihren kurz vor der Ratssitzung eingebrachten Antrag, zukünftig fünf Lehrerstellen, die insgesamt drei Vollzeitstellen ausmachen, in der städtischen Musikschule auslaufen zu lassen und nicht neu zu besetzen. Weder die Antragsteller noch die Kulturverwaltung gaben an, um welche Stellen es sich handelt. SPD, Linke, Aufbruch´22 und die Bürgermeisterin stimmten dagegen.

Kurz darauf wurde deutlich: CDU, Grüne und FDP strichen die Lehrerstellen für Trompete, Cello und Horn. Der Musikschulbeirat, Eltern- und Schülervertreter schlugen bei einer Demo im Dezember vor dem Rathaus Alarm. Keine Lehrer mehr heißt: keine Ausbildung mehr für diese Instrumente und letztlich fehlende Instrumente in den Musikschulorchestern. Das Ende der städtischen Musikschule ist mit diesem Beschluss eingeläutet.

21. Mai 2025: In einem interfraktionellen Gespräch stellt die Geske-Stiftung, Eigentümerin des Musikschulgebäudes (Anneliese-Geske-Kulturhaus) erste Entwürfe für ein Konzept zur Übernahme der Musikschule einschließlich des gesamten Personals vor.

3. Juni/11. Juni 2025: Der Kulturausschuss beschäftigt sich in zwei Sitzungen mit dem Konzept. Die Musikschule legt ein Konzept vor, wie die Schule unter städtischer Regie weitergeführt werden kann. Die Stiftung erklärt unter anderem, dass sie für den Betrieb der Musikschule einen jährlichen Zuschuss der Stadt von rund 850.000 Euro braucht. Die Ausschussmitglieder fordern die Verwaltung auf, bis zum Rat am 8. Juli eine Reihe von Fragen zu beantworten und entsprechende Verträge vorzubereiten. Außerdem liegt ein Antrag der Fraktionen Aufbruch`22 und Die Linke vor, in dem die beiden Fraktionen die Aufhebung der Stellenstreichungen fordern.

18. Juni 2025: Die Bürgermeisterin informiert die Fraktionsvorsitzenden, dass die Verwaltung nicht in der Lage ist, die erforderlichen Verträge bis zur Ratssitzung am 8. Juli zu prüfen. Die Übernahme der Musikschule verschiebt sie auf eine Sondersitzung des Rates am 7. Oktober 2025 – drei Wochen nach der Kommunalwahl am 14. September. Die Entscheidung soll noch der alte Rat fällen.

3. Juli 2025: Die Westdeutsche Zeitung berichtet, dass Julia Berg, die Leiterin der Musikschule Erftstadt, zum 1. Oktober die Leitung der Musikschule in Wuppertal antritt. Die Karten für die Zukunft der städtischen Musikschule in Erftstadt werden jetzt neu gemischt.

Recherchen ergaben, dass in der Ausschreibung der Stelle die Stadt Wuppertal die Bewerbung auf den Zeitpunkt vom 16. April bis 14. Mai begrenzt war. Die Bewerbung erfolgte also vor dem Übernahmeangebot der Geske-Stiftung.

4. Juli 2025: Die Fraktionen Aufbruch´22 und Die Linke beantragen, dass der Rat in seiner Sitzung am 8. Juli die Stelle der Musikschulleitung in Erftstadt jetzt ausschreibt. Damit soll schlussendlich auch Schaden von der Musikschule abgewiesen werden.

7. Juli 2025: Die Klaus-Geske-Stiftung zieht ihr Angebot zur Übernahme der Musikschule zurück, meldet der Kölner Stadtanzeiger. Helga Berg, Vorsitzende der Stiftung, nennt unter anderem folgende Gründe: Ablehnende Haltung der Lehrkräfte, in Teilen der Elternschaft, der Schülervertretung und des Freundeskreises.

8. Juli 2025: CDU, FDP und Freie Wähler stimmen gegen die Aufnahme der Anträge der Fraktionen Die Linke und Aufbruch´22 auf die Tagesordnung der Ratssitzung, um über die Ausschreibungen der Stellen der Musikschulleitung und der Lehrkraft für Trompete zu beraten und zu beschließen. Damit bleibt die Personalsituation an der Musikschule offen und die Zukunft der Musikschule im Dunkeln.

Die Geske-Stiftung bietet unterdessen an, ab 1. Januar 2026 eine Stelle für eine Lehrkraft für ein Jahr zu finanzieren.


Das Thema Musikschule beschäftigt den Rat seit Wochen. Anbei unsere bisherigen Statements:

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