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Wer sich digitale Verwaltung in unseren Nachbarländern ansieht, wer beobachtet, welcher Wert dort auf die Digitalisierung des Unterrichts in den Schulen gelegt wird, der erschrickt darüber, wie weit wir In Erftstadt zurückliegen. Ohne einen starken Schub in der Digitalisierung wird es nicht gelingen, die kommunale Verwaltung zu modernisieren und so effizienter, schneller, bürgerfreundlicher und zugleich sparsamer zu machen. Investitionen in die digitale Infrastruktur verhindern Kostenexplosionen in der Zukunft. Zuständig sind auf lokaler Ebene sind Rat und Verwaltung.

Beratungsunternehmen attestiert Verwaltung mangelnde Strategie

2020 hatte der Rat die Firma IMAKA mit einer Organisationsstrukturanalyse beauftragt, in der unter anderem und insbesondere die Untersuchung der IT-Struktur der Verwaltung beleuchtet werden sollte. 2021 lag der ausführliche Bericht dann vor. Darin attestierte IMAKA der Verwaltung eine mangelnde Digitalisierungsstrategie und infolgedessen, wenig verwunderlich, schlecht bis kaum durchdeklinierte IT-Abläufe, elektronische Workflows (digitaler Arbeitsablauf), in allen Bereichen und Belangen, seien es ein Dokumenten-Management-System (DMS), elektronische Aktenführung (E-Akte), digitaler Rechnungsworkflow usw.

Seitdem haben wir in der Sache nichts mehr gehört, von einer Digitalisierungsstrategie schon zehnmal nichts, von einer ‚Smart City‘ ganz zu schweigen.

In der Verwaltung selbst ist seit 2024 das Intranet zur digitalen Verwendung von Formularen freigeschaltet. Bis 2026 sollen alle Abteilungen angebunden sein.

Schulen – Digitale Kompetenz muss selbstverständlich werden

Das heißt nicht, dass sich überhaupt nichts tut. In allen Schulen wurden zwischenzeitlich Smartboards, das sind interaktive Tafeln, und iPads für die Schülerinnen und Schüler, erfolgreich eingeführt. Damit kann der Unterricht nicht nur moderner und smarter abgehalten werden, sondern mit der entsprechenden Software die Wissensvermittlung mit den Schülerinnen und Schülern eben interaktiv, dadurch schneller und effizienter und anschaulicher abgehalten werden. Es geht nicht zuletzt dabei darum, junge Menschen auf eine Welt vorzubereiten, in der digitale Kompetenz zur Selbstverständlichkeit gehört.

Also einiges ist tatsächlich in Bewegung geraten, aber von der Umsetzung der zahlreichen Handlungsfelder in eine moderne, leistungsfähige Verwaltungsstruktur sind wir noch weit entfernt.

Smart City – Erftstadt noch außen vor

Erst recht, wenn es um die digitalen Möglichkeiten, der ‚smarten Stadt‘ in einer smarten Region geht, in der alle relevanten Lebensbereiche vernetzt sind. Von der Gesundheitsvorsorge, über den öffentlichen Personennahverkehr, die Stadtplanung, die Bildung, die Verwaltung bis hin zur Wasser- und Energieversorgung sind beim Projekt Smart City miteinander vernetzt und verzahnt und stellen Synergien her.

Laut einer Studie des Bundes „Zukunft wird vor Ort gemacht“, herausgegeben durch die Initiative „Stadt.Land.Digital“, wünschen sich 81 Prozent der befragten Kommunen Unterstützung in der Digitalisierung durch den Bund. Erftstadt streckt schon die Waffen, bevor an eine solche Unterstützung überhaupt gedacht wird. Eine Mehrheit des Rates hat zuletzt wieder die Beteiligung an Förderportalen zur ‚Smart City‘ abgelehnt, überraschenderweise sogar die Grünen. Die Begründung: Die Verwaltung findet kein Personal, sich der Sache anzunehmen.

So geht es nicht: Wir müssen uns fitter machen für eine digitale Transformation, im Sinne einer schlanken, effizienten und bürgernahen, serviceorientierten Verwaltung, aber vor allem hinsichtlich der anstehenden ökologischen und damit ökonomischen Veränderungsprozesse, die uns bevorstehen.

Unterstützung und Fördermittel dazu stehen bereit und müssen jetzt abgerufen werden.

Bildquelle: iStock – Martin Philip


Zum Thesenpapier: https://aufbruch22.de/15-thesen-fuer-eine-neue-politik/